Meister Nobuyoshi Tamura
Das Training konzentriert sich auf die Koordination des Körpers und des Geistes. Auf aktive und dynamische Weise lernt man sich selber und seinen Körper kennen. Man lernt, entspannt auf einen Angriff zu reagieren, ohne sich der Bewegung des Partners zu widersetzen. Um das zu erreichen, braucht man ein gutes Gleichwicht, eine ruhige Atmung und keine störenden Gedanken. Um diese Fähigkeit zu erreichen, gibt es entsprechende Übungen. Aikido lernt man nach und nach, man entwickelt sich stets weiter, ohne dass es ein Ende gibt.
Jeder kann Aikido betreiben: jung und alt, Mann und Frau, groß und klein, gelenkig und ungelenkig. Man verwendet seine eigenen Talente und lernt diese zu entwickeln. Zusammen wandeln wir den gleichen Weg, aber jeder mit seinen eigenen Beinen und in seinem eigenen Tempo. Eine regelmassige Übung verbessert nicht nur die individuelle Technik, sondern führt zum Aufblühen der Persönlichkeit.
Für das Training (Keiko) trägt man einen Keikogi (Hose, Jacke und Gurtel). Diese Kleidung ist der des Judo sehr ähnlich, weiß und aus Baumwolle gewebt. Ab einem bestimmten Niveau zieht man einen Hakama an. Dieser Hakama ist wie ein „Hosenrock“, und üblicherweise aus Indigo oder schwarzer Baumwolle hergestellt. Er soll den äusseren Fussknöchel erreichen, ist er länger, wird er hinderlich.

Claude Pellerin (7. Dan Aikido)
Die meiste Zeit trainiert man im Dojo, dem Ort (Jo) zum Studium des Weges (Do). Es gibt verschiedene Techniken: Techniken mit bloßen Händen gegen einen oder mehrere Angreifer, die bewaffnet sind oder nicht, Techniken mit Bokken (Holzschwert), mit Jo (Stock) und mit Tanto (Messer) und Atmungs- und Konzentrationstechniken. Man lernt auch seinen Körper zu schützen, indem man als Reaktion einer Verteidigung Rollen macht und fallen lernt. Man konzentriert sich auf „hier und jetzt“. Eine Handlung sorgfältig auszuführen bedeutet, bereits günstige Voraussetzungen für die Verwirklichung der nächsten Handlung zu schaffen, und dadurch wird Budo ausgeübt.

Meister Tamura und Dieter Jöbstl (3. Dan Aikido)
Um sicher und bewusst trainieren zu können gibt es Regeln auf und neben den Matten (Tatami), die als Grundlage den gegenseitigen Respekt haben. Diese Regeln nennt man die Etikette (Reigi). Es genügt nicht, sich der Form anzupassen. Die Etikette soll von Herzen kommen.Die meiste Zeit trainiert man mit einem Partner, jedoch gibt es keinen Wettbewerb. In einem selbst muss der Geist des Zorns, der Trägheit, der Angst usw. besiegt werden. In der Welt des Budo, wo man oft großen Wert auf die Wirksamkeit einer Technik und auf die Kraft der Ausführung legt, ist jene innere Kraft noch wichtiger, die es erlaubt, über dieses Stadium hinauszugehen. Die Ausübung des Aikido darf sich nicht darauf beschranken, stark werden zu wollen, im Sinne, seinen Partner zu verletzen oder nicht verlieren zu wollen.

Jeder kann Aikido betreiben: jung und alt, Mann und Frau, groß und klein
Man kann Prüfungen ablegen um verschiede Grade zu erhalten. Wie auf einer Treppe wird, Stufe für Stufe, hinauf gegangen. Man kann sie nicht auf einmal nehmen.
Ganz nach dem eigenen Geschmack kann Aikido auf unterhaltsame oder intensive Weise trainiert werden.
Wichtig ist es mit Freude zu trainieren!